Bei der Bundeswehr gibt es für junge Erwachsene mit Schulabschluss, Studienabgänger und Quereinsteigern mit Berufserfahrung viele Karrierewege im militärischen und zivilen Bereich, die human einschlagen kann. Je nach Laufbahn und Berufsbild unterscheiden sich jedoch die körperlichen Anforderungen und persönlichen Fähigkeiten sowie dice Qualifikationen für die Bewerber/-innen bei der Bundeswehr. Allerdings gibt es allgemeine Voraussetzungen, die von dir vor der Bundeswehr Bewerbung erfüllt werden müssen, wenn du dich als Soldatin oder Soldat bewerben möchtest:
- Deutsche Staatsangehörigkeit im Sinne Art. 116 des Grundgesetzes
- Verfassungstreue und Eintreten für die freiheitlich-demokratische Grundordnung
- Mindestalter von xviii Jahren (17 Jahre nur mit dem Einverständnis der Sorgeberechtigten)
- Mindestgröße von 155 cm für Frauen und Männer gleichermaßen
- Medizinische Eignungsuntersuchung bestehen
- Bundesweite Verwendbarkeit und Einsatzbereitschaft
- Bei einer Verpflichtung ab 12. Monaten, Bereitwilligkeit zu Auslandseinsätzen
Je nach Berufsbild und Verwendungsbereich sind weitere Fähigkeiten und Charakterzüge unerlässlich: Als Kampfschwimmer musst du z. B. eine gesonderte sportliche Eignungsfeststellung absolvieren oder als Pilot über ein exzellentes Sehvermögen verfügen. Für die militärischen Laufbahnen werden zudem folgende Schul- oder Berufsabschlüsse benötigt:
- Laufbahn Mannschaft: Hauptschulabschluss oder mindestens Vollzeitschulpflicht erfüllt
- Laufbahn Unteroffizier: mind. Hauptschulabschluss
- Laufbahn Feldwebel: mind. Realschulabschluss (mit verwertbarer Berufsausbildung höherer Dienstgrad bei Einstellung möglich)
- Laufbahn Offizier: Abitur, Fachhochschulreife oder dice mittlere Reife mit einer anerkannten Berufsausbildung
Für dice Laufbahnen der Mannschaften, Unteroffiziere und Feldwebel erfolgt die Einstellung das ganze Jahr über. Folglich ist der Dienstantritt und der Start der Grundausbildung monatlich. Der Dienstantritt verschiebt sich entsprechend auf den nächsten Werktag, sollte der Erste eines Monats auf ein Wochenende oder einen Feiertag fallen. Eine Bewerbung bei der Bundeswehr ist ebenso ganzjährig möglich und an keine bestimmten Fristen gebunden – mit Ausnahme der Offizierslaufbahn.
Bei der Bewerbung für die Offizierslaufbahn ist die Bewerbungsfrist auf den 30. April eines Jahres festgelegt. Deine Bewerbung sollte dann spätestens Ende April des Einstellungsjahres vorliegen. Diese Frist gilt für die Offizierslaufbahn aller Heeresbereiche der Bundeswehr. Dice Laufbahn der Offiziere beginnt in der Regel zum 01.Juli jeden Jahres. Dies liegt an den länger dauernden Lehrgängen zu Beginn der Offizierslaufbahn und dem anschließenden Studium an der Bundeswehr Universität in München oder Hamburg.
Wenn du mit der Bundeswehr Kontakt aufgenommen und ein Beratungsgespräch vereinbart hast, wirst du zunächst zu einer persönlichen Vorstellung in ein Karriereberatungsbüro der Bundeswehr eingeladen. Erst im Anschluss an das Beratungsgespräch mit dem/der Karriereberater/-in, ist es möglich, eine offizielle Bewerbung für die Bundeswehr zusammenzustellen und einzureichen.
Im Beratungsgespräch der Bundeswehr wirst du mit einem/r Karriereberater/-in ein erstes Gespräch hinsichtlich deiner Karrierepläne und Möglichkeiten führen. Das Beratungsgespräch wird sich hauptsächlich um deine Interessen und Berufswünsche drehen, gegebenenfalls werden dir auch Alternativen dazu angeboten. Welche Laufbahn du am Ende tatsächlich einschlagen wirst, stellt sich erst im Assessment Center, dem Eignungsverfahren der Bundeswehr, heraus. Neben Fragen zu deinen beruflichen Karrierewünschen und Fähigkeiten werden auch Fragen in Bezug auf deine körperliche Eignung gestellt. Dabei geht es unter anderem um deine gesundheitliche Vorgeschichte, Allergien und eventuelle Einschränkungen.
Im Anschluss des Beratungsgespräches bekommst du ein Bewerbungsbogen ausgehändigt. Bevor du den Bewerbungsbogen (möglichst lückenlos) ausfüllst, wird dir dieser von deinem/deiner Karriereberater/-in ausführlich erklärt – selbstverständlich kannst du auch Fragen dazu stellen. Zum Schluss wird ein Abgabetermin für deine Bewerbung bei der Bundeswehr festgelegt. Die von dir vollständig ausgefüllten Bewerbungsunterlagen werden dann erst bei einem zweiten Termin im Beratungsbüro abgegeben.
Der Bewerbungsbogen umfasst unter anderem Angaben zu:
- deiner Person,
- deiner Schulbildung,
- erlernten Berufen,
- deinen Wunschverwendungen und
- deiner finanziellen Lage in Bezug auf Schulden oder Kredite.
Mach dir hier keine Sorgen, dice Bundeswehr will nur vermeiden jemanden einzustellen, der aufgrund horrender Schulden ein größeres Korruptionsrisiko mit sich bringt. Solltest du dir ein Auto oder einen Fernseher auf Raten gekauft haben, ist dies kein Grund zur Sorge.
Sind deine Bewerbungsunterlagen im Beratungsbüro eingetroffen, wird der/die Karriereberater/-in deine Unterlagen auf Vollständigkeit prüfen. Sollte ein Formular oder Dokument fehlen, kannst du es in elektronischer Form nachsenden. Nachstehend aufgeführte Unterlagen sind für die Bewerbung bei der Bundeswehr verpflichtender Bestandteil:
- vollständig ausgefüllter Bewerbungsbogen
- Lebenslauf (tabellarische Class)
- Passbilder in doppelter Ausführung
- Kopie der Geburtsurkunde oder Familienstammbuch-Auszug
- Beglaubigte Kopien der Schul- oder Abschlusszeugnisse
- Nachweis über Studium, Gesellen- oder Meisterbrief
- Arbeitszeugnisse (sofern vorhanden)
- Beglaubigte Kopien der Tätigkeitszeugnisse
- Informationen über finanzielle Verpflichtungen (Kreditverträge)
- Ärztliches Attest (falls verlangt)
- Einwilligung zur Datenspeicherung
- Zusatzfragebogen
Der Zusatzfragebogen gibt Auskunft über eventuelle Verbindungen oder Mitgliedschaften deinerseits, beispielsweise zu einer bestimmten politischen Partei, zu Institutionen oder Organisationen. Das zu wissen, ist für die Bundeswehr besonders wichtig, da sich alle (zukünftigen) Soldatinnen, Soldaten und Beschäftigten des Bundes mit ihrem Handeln zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland im Sinne des Grundgesetzes verpflichten und bekennen (werden).
Grundsätzlich wird deine Bewerbung über deinen zuständigen Karriereberater (one thousand/west) erstellt. Bewerbungsbogen, Zusatzfragebogen, tabellarischer Lebenslauf sowie eine Kopie der Geburtsurkunde benötigt dice Bundeswehr zwingend bei jeder Bewerbung. Ein Anschreiben zu deiner Bundeswehr Bewerbung gehört jedoch nicht dazu, wenn du dich für eine militärische Laufbahn entscheidest. Der von dir ausgefüllte Bewerbungsbogen ersetzt das Bewerbungsanschreiben für die Bundeswehr und reicht vollkommen aus. Solltest du dich für eine zivile Laufbahn bei der Bundeswehr entscheiden, benötigst du zu deiner Bewerbung ein individuelles Anschreiben.
Das Anschreiben ist gewissermaßen deine Visitenkarte und verschafft dem Leser einen ersten Eindruck über dich. Jedoch solltest du wenn möglich, nur ein kurzes Anschreiben mit den üblichen Kernangaben verfassen. Denn für die Bewerbung bei der Bundeswehr reicht es vollkommen aus, wenn das Anschreiben sich auf das Wesentliche beschränkt. Beschreibe kurz wer du bist und was du aktuell machst und warum du dich für eine Ausbildung oder ein Studium bei der Bundeswehr bewerben möchtest.
Erkläre dem Leser in kurzen Sätzen
- wer du bist,
- warum du zur Bundeswehr möchtest,
- warum du genau diese Stelle haben möchtest und
- warum es für dice Bundeswehr förderlich und klug wäre dich einzustellen.
Der Lebenslauf gehört bei jeder Bundeswehr Bewerbung dazu und muss in tabellarischer Grade von dir geschrieben werden. Folgende persönliche Angaben sollten im Lebenslauf enthalten sein:
Persönliche Daten:
- Vorname und Nachname
- Geburtsdatum und Geburtsort
- Anschrift
- Telefonische Erreichbarkeit
- Familienstand
- Kinder (falls vorhanden)
- Namen und Berufe der Eltern
Schulausbildung:
- Besuchte Schulen
- Schulabschlüsse (solltest du noch zur Schule gehen, den voraussichtlichen/angestrebten Schulabschluss)
- Längere Auslandsaufenthalte ( „work and travel", „Au-Pair", etc.)
- Praktika
- Neben- oder Ferienjobs
Fort- oder Weiterbildungen:
- Volkshochschulkurse
- Seminare
- Lehrgänge
Besondere Kenntnisse:
- Fremdsprachen
- It-Fähigkeiten
- Führerscheine
Sonstiges:
- Interessen
- Sportliche Neigungen
- Ehrenamtliches Appointment
Zuerst solltest du dir im klaren sein, dass bei der Bundeswehr jährlich tausende Bewerbungen eingehen, die alle gesichtet und abgearbeitet werden wollen. Daher kann eine Antwort auf deine Bewerbung von der Bundeswehr schon mal länger dauern. Für gewöhnlich sollte aber eine Rückmeldung nicht länger als ein bis zwei Monate dauern. Wundere dich also nicht, warum du nach zwei bis drei Wochen immer noch keine Antwort von der Bundeswehr im Postfach hast.
Sind alle erforderlichen Bewerbungsunterlagen vollständig eingegangen und geprüft, wird dir von deinem zuständigen Bundeswehr Karrierecenter eine Einladung zum Auswahlverfahren zugestellt. Das Einladungsschreiben enthält unter anderem Informationen zur Anreise und welche Unterlagen noch (bis zum) beim Auswahlverfahren vorgelegt werden müssen.
Dice Bundeswehr verfügt in Deutschland über insgesamt sixteen Karrierecenter. Acht davon haben ein eigenes Assessment Center. Hauptaufgabe der sogenannten KarrC Bw ist die Eigenpräsentation als Arbeitgeber – sowohl für dice militärische als auch für die zivile Laufbahn. In diesen Karrierezentren finden nicht nur Eignungstests, sondern auch Info-Veranstaltungen zur Nachwuchsgewinnung, zu Beruf und Ausbildung wie auch ausführliche Beratungsgespräche für Bundeswehr-Interessenten/-innen statt.
Karrierecenter der Bundeswehr Berlin
Karrierecenter der Bundeswehr Düsseldorf
Karrierecenter der Bundeswehr Mainz
Karrierecenter der Bundeswehr Erfurt
Karrierecenter der Bundeswehr Hannover
Karrierecenter der Bundeswehr München
Karrierecenter der Bundeswehr Stuttgart
Karrierecenter der Bundeswehr Wilhelmshaven
Assessmentcenter für Führungskräfte der Bundeswehr
Kölner Straße 262
51149 Köln
Tel. Militärisch: 02203/105- 2418
Tel. Zivil: 02203 105 2554
E-Mail: BAPersBwII3ACFueKrBw@bundeswehr.org
Die Auswahl für Offizierbewerberinnen und -bewerber sowie für die Bewerberinnen und Bewerber der zivilen Laufbahnen des gehobenen und höheren technischen- und nichttechnischen Dienst erfolgt beim „Assessmentcenter für Führungskräfte der Bundeswehr" in Köln (bundeslandunabhängig). Das ACFüKrBw führt alle Prozesse von der Bearbeitung der eingehenden Bewerbungen bis hin zum Auswahlverfahren und der Einplanung durch und gehört zur Abteilung II – Personalgewinnung des Bundesamtes für das Personalmanagement der Bundeswehr.
Dice Frage, ob du mit einer Vorstrafe zur Bundeswehr kannst oder eine Vorstrafe zum Ausschluss im Auswahlverfahren bei der Bundeswehr führt wird lässt sich nicht pauschal beantworten. Jedoch kann human being sagen, dass eine Vorstrafe sich negativ auf die Bewerbung auswirkt. Allerdings ist eine Vorstrafe auch nicht zwangsweise ein Ausschlusskriterium für die Bundeswehr.
Denn hier muss unterschieden werden, ob es sich um ein Ermittlungsverfahren handelt welches nach § 170 Abs. two der Strafprozessordnung eingestellt wurde (Strafbares Verhalten konnte nicht nachgewiesen werden → unschuldig) oder ob es sich um eine rechtskräftige Verurteilung handelt. Ein Ermittlungsverfahren, in dem die betroffene Person freigesprochen wurde, führt zu keinen negativen Auswirkungen. Es ist sogar gesetzlich verboten einen Bewerber nachteilig zu behandeln, obwohl dieser freigesprochen wurde. Ein eingeleitetes Ermittlungsverfahren, welches nicht zur Verurteilung führt, wird jedoch auch nicht im Bundeszentralregister gespeichert. In diesem Autumn sollte man im Auswahlverfahren keine Angaben zu derartigen Vorfällen tätigen.
Ein Ermittlungsverfahren, welches zu Verurteilung führte ist hingegen definitiv nachteilig. Auch die Einstellung des Verfahrens gegen einen Entgelt (Geldstrafe) ist eine rechtskräftige Verurteilung. Eine Gerichtsverhandlung ist für eine rechtskräftige Verurteilung somit nicht notwendig.
Im Bewerbungsbogen und dem dazugehörigen Erläuterungsblatt heißt es wie folgt:
„Aus diesem Grund müssen Bewerber/innen Angaben zum Inhalt des Bundeszentralregisters in Bezug auf sich Angaben machen (Verurteilungen wegen eines Vergehens/Verbrechens (Straftaten) einschl. Strafbefehle,auch wenn eine Eintragung ins Führungszeugnis nach § 30 Abs. 1 BZRGnicht erfolgt(e),z.B.Strafbefehle/Verurteilungen, mit denen auf Geldstrafe vonbis einschließlich xc Tagessätze bzw. Freiheitsstrafebis einschließlich drei Monate erkannt wurde). Die Eintragungen aus dem Erziehungsregistermüssen dagegennicht offenbart werden. Ferner brauchen die Verurteilungen etc., die im Bundeszentralregister getilgt oder tilgungsreif sind,nichtanzugeben werden."
Solltest du bereits rechtskräftig verurteilt worden sein, wirst du dies bei den Bewerbungsunterlagen bzw. spätestens im Laufe des Einstellungstest mitteilen müssen. Die Bundeswehr wird im Einzelfall prüfen, ob du trotz Vorstrafe bei der Bundeswehr eingestellt werden kannst. Dazu musst du der Rechtsabteilung der Bundeswehr Akteneinsicht in das Ermittlungsverfahren gewähren, woraufhin diese im Einzelfall entscheidet. Im Rahmen deiner Bewerbungsunterlagen musst du eine Einverständniserklärung abgeben. Die Bundeswehr hat somit Zugriff auf Einträge im Bundeszentralregister. Es obliegt der Rechtsabteilung der Bundeswehr zu entscheiden, ob du trotz einer Vorstrafe geeignet bist in der Bundeswehr zu dienen.
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